
… viele Zeitungen und Magazine mittels einem einzigen Abo! Überall, immer, einfach…
Peter Plaikner, Politikanalyst und Medienberater, schrieb in den “Salzburger Nachrichten” am 9. Feb. 2019 “Der Journalismus braucht Hilfe in der digitalen Welt”.
Kündigungswellen in der Medienbranche und die Entlassungen von Journalisten stehen in vielen Medienhäuser an. “Aber die “New York Times” (NYT) bejubelt vier Millionen Abonnenten, doppelt so viele wie vor fünf Jahren. … Drei Viertel der NYT-Abos sind Online-Bezüge … Der Bezug der Papierausgabe kostet zehn, jener der Bildschirmvariante nur einen Dollar pro Woche. Ähnliches gilt für digitale Vertriebe wie Readly” schreibt Peter Plaikner.
Das Angebot von Readly (Status 20190212)
“Allein “Spiegel” und “profil” kosten im Einzelkauf auf Papier pro Woche mehr.”
Es scheint, dass nach Frankreich und Deutschland nun auch Österreich dem o.g. Modell folgt. “Doch ein Geschäftsmodell für den gesellschaftlich unverzichtbaren Journalismus in der digitalen Welt beinhalten beide nicht. Dieses absehbare Marktversagen benötigt demokratiepolitische Eingriffe”, so Plaikner.
Die politische Herausforderung will ich in diesem Beitrag außen vor lassen, wenngleich dieser Vorschlag hohe Priorität haben muss. Die strategische Herausforderung habe ich folgend kommentiert:
Toller Artikel.
Interessant ist nur, dass an sich einfache aber wirksame Ideen, wie eben zB eine Kopie von “Readly” auf die nationale Ebene runterzubrechen, scheinbar sehr zaghaft von vielen Entscheider in der Medienbranche ignoriert werden.
Vor gefühlten 2 Jahren habe ich mehrmals den Vorschlag an einige Österr. Zeitungen gepostet, dass sie doch einen gebündelten Bezug aller Tageszeitungen anbieten sollen. Eine Flatrate von 9,90 + 5 internationale Tageszeitungen und Magazine dazu. Das wäre ein Ansatz. Stattdessen habe ich gezählte 9 Tage gewartet, bis ich ein zu bezahlendes Digital-Abo (ePaper) einer Landes-Tageszeitung erhielt. Seitdem erhalte ich die Nachrichten bedeutend schneller, überall und erspare der Umwelt jede Woche rd. 1kg Zeitungen für den Müllcontainer.
So, oder so ähnlich zaghaft passieren viele Entwicklungen. Es wäre zB auch ein Einfaches den Taxidienst UBER zu kopieren und für den ländlichen Raum anzubieten. Ein Dutzend Taxiunternehmen in einer APP, und darin den ganzen Service von UBER. Viele andere Beispiele dazu gäbe es auch. Meistens scheitern diese Ideen jedoch an der Klein-Klein-Denke, in der man dann gefangen bleibt und einen sinnlosen Kampf führt.
PRAXIS-TIPP für meine Kunden und Leser/innen
Nicht generell, aber in vielen Branchen, ist eine Kooperation unumgänglich. Der maßgebliche Indikator dazu ist der Kunde, der es einfach nur einfach haben will.
Readly oder Amazon sind Blaupausen dazu, mit dem Hinweis, dass rd. 50% der Verkäufe, die über Amazon getätigt werden, von kleineren Unternehmen, die mit Amazon kooperieren, durchgeführt werden. Über die “Amazons” jammern und dabei krepieren ist keine Alternative. Sich der Technik oder der Ideen von Amazon, ja vielleicht auch von UBER oder Airbnb zu bedienen schon, wenngleich es starker Verhandlungen und klarer steuer- und handels- bzw. wettbewerbsrechtlicher Regelungen bedarf, um darin nicht in eine Grauzone zu schlittern.
Kopieren und/oder kooperieren ist angesagt. Wer kopiert, muss das Geschäftsmodell und den Kundennutzen dazu aber auch kapieren. Auch innovieren ist eine Alternative, wenngleich man dabei nicht auf die Speaker der Innovationsromantik horchen, sondern im besten Fall von normal-case-Szenarien aus starten sollte.
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Redakteur: Stefan Schranz, GF der http://www.schranz.com