5 Minuten um 4 Uhr in der Früh. Und drei Stunden später #132

Da ich derzeit mein altes Haus einem großen Upgrade unterziehe fehlt mir die Zeit für einen ausführlichen Blogbeitrag. Es fehlt die Zeit zur Recherche, zum Eintauchen in die News meiner beruflichen Schwerpunkte. Der Fokus liegt auf dem täglichen Beantworten von bautechnischen Fragen, die meistens erst dann entstehen, wenn sie schon eine schnelle Antwort erwarten. So auch um vier Uhr in der Früh, wenn mich plötzlich eine Problemlösung weckt, die mir beim Einschlafen noch fernab erschien. In der Ruhe solcher Nächte passiert eben mehr als man in dieser schnellen, lauten Welt für möglich hält. Diese Praxis funktioniert wahrscheinlich auch in deinem Alltag. Und die Momente, wenn man dann aus dem Fenster blickt, motivieren manchmal die dringenden Fragen etwas gelassener zu betrachten. Ich hoffe, dir geht es auch so ähnlich.

Dann, drei Stunden später, höre ich am Soundmix eines Morgens in nur 5 Minuten, dass in meinem Bergdorf eine ganz besondere Dynamik des Schaffens herrscht.

Um Punkt sieben läuten, wie jeden Tag, die Kirchenglocken von Fiss den Tag ein, während die Baukräne der meisten Baustellen sich zu drehen beginnen. Auch an Samstagen. In das Glockengeläute hinein schallen die ersten Baufräsen, während der hiesige Rettungshelikopter schon seinen ersten Einsatz hat. Bau- oder Sportunfall? Vielleicht Herz oder eben etwas ganz anderes. Kuhglocken und ein Flugzeug, das wahrscheinlich von München in den Süden fliegt, Schwalbengezwitscher, LKWs und das Plätschern eines Swimming-Pools in der Nachbarschaft durchdringen diese fünf Minuten um sieben.

So lassen sich einige Momente eines vermeintlich langweiligen Landlebens beschreiben. Es ist eben nicht langweilig. Im Gegenteil. Diese Wochen im Frühjahr gehören zur Dramaturgie eins Jahres, die ein Tourismusort hoch oben am Berg auch in der Zwischensaison spannend erleben lassen. Vorausgesetzt, man lässt sich auf diese Perspektive ein.

Ich grüße euch von der Baustelle

Kommentar verfassen